- Große Seelen dulden still
- Große Seelen dulden stillDiese Worte spricht in Schillers »Don Karlos« (I, 4) Marquis Posa zur Königin gewandt, wenn auch vordergründig mit Bezug auf die Heldin der von ihm erzählten Geschichte, die sich in einer ähnlichen Situation wie Elisabeth von Valois zwischen dem König und seinem Sohn befindet. Einen verwandten Gedanken spricht Mathilde Wesendonck (1828-1902) in dem von Richard Wagner vertonten Gedicht »Im Treibhaus« aus: »Und wie froh die Sonne scheidet/Von des Tages leerem Schein,/Hüllet der, der wahrhaft leidet,/Sich in Schweigens Dunkel ein.« Heute kann das Zitat auch scherzhaft oder selbstironisch verwendet werden, wenn jemand ein - im Grunde geringfügiges - Unrecht oder Leid klaglos hinnimmt.
Universal-Lexikon. 2012.